Kommentar:
"Weißt du noch..."
Einschulung mit Struwwelpeter,
ausgelagert in der Blücherschule, Pröbchen stricken bei Frau Pfeiffer,
in der Pause bei Tante Emma saure Gurken kaufen, Bundesjugendspiele und
alle haben eine Entschuldigung oder ihre Tage, nur ich mal wieder nicht.
Streik bei Herrn Szallies - großer Zoff mit Habedank. Jungen fangen die
Mädchen auf dem Schulhof. Schulkino, Sprachlabor, Chemie bei
Frost-Schmoll (habe bis heute nichts davon verstanden...), Herr Lehr und
der Griff ins Klo. Klassenfahrt nach Nottingham und keiner will bei der
Ankunft aus dem Bus aussteigen. Bowling spielen und Dongkingkong, Ausflug
nach London und York. Zugstreik bei der Heimreise - wir sitzen bei der
Bahnhofsmission in Aachen. Heulenden Engländer beim Abschied in
Wiesbaden, und man hat nie wieder von ihnen gehört. Herr Kienow und der
Zeitpfeil auf der Tafel (bis heute nicht verstanden). Klassenfahrt nach
Hirschegg, nur die "braven" Buben dürfen im gleichen Haus wie
die Mädchen übernachten... Minni, Karen, Rui und Michael spielen rund um
die Uhr Doppelkopf. "Skandal um Rosi", "Der Kommissar geht
um" und natürlich "Crackers Show im Frankfurter Zoo". Den
ein oder anderen hat es in der neunten Klasse gerissen (Thomas Rodig,
Michael Ballay u.a.), Tanzschulzeit und Flaschendrehen. Wer knutscht mit
wem, wer raucht auf dem vorderen Schulhof? Frau Niggemeier frischt unsere
Kenntnisse in französischer Grammatik auf... Gemischte Oberstufe,
gemischte Gefühle... "Jeder sagt einen Satz" bei Herrn
Pfützner, Möller-Rehm ist eher der Meinung "Wenn du nicht
überzeugen kannst, verwirre", was bei meinen Mathestärken kein
Problem ist... Stricken im Unterricht. Alles fährt auf Klassenfahrt nach
Rom, nur Deutsch-Leistung nach Wien - schön, daß ihr alle soviel Spaß
auf der spanischen Treppe hattet, wir waren um zehn im Bett (alleine
versteht sich!). Herr Pantring und das Waldsterben. Punktesammeln und
rumsülzen - alle sind ja so "betroffen". Gibt es ein Leben nach
dem Abitur?
"Ich träume von..."
Also wenn der Lottogewinn doch noch
kommen sollte, dann wird er in ein Round-the-world-Ticket ungesetzt. Die
Route steht schon fest, um es kurz zu machen: Thailand, Bali, Sydney,
Neuseeland, Polynesien, Hawaii, San Francisco, New York und das ein oder
andere vielleicht noch am Wegesrand. Den Rest stecke ich dann in ein
Häuschen bei Aix-en-Provence wo ich vielleicht zwei, drei Zimmer als
Chabre d'hote vermiete. Ich bin meinen Interessen ziemlich treu geblieben,
außer Sprachen interessieren mich vor allem Kunst und Reisen, was sich ja
ganz gut verbinden läßt. Ansonsten steht natürlich an aller erster
Stelle meine Familie. Ich habe zwei Söhne, Joshua ist drei und Joel
gerade ein Jahr alt geworden - viel Arbeit und Nerven, viel Spaß und
Wärme.
"Welches Ereignis mich in den
letzten 15 Jahren am meisten bewegt hat?"
Weltpolitisch eindeutig der
Mauerfall und das Ende des Kalten Krieges, denn damit hatte ich überhaupt
nicht gerechnet. Privat die Geburt meiner Kinder, denn sie haben alles was
vorher war auf den Kopf gestellt! |